Mittler zwischen den Welten
EXPRESS / Köln 22. Juni 2005 von Diana Schanzenbach
Troisdorf - Es ist die Hoffnung vieler Hinterbliebener, von einem lieben Verstorbenen ein Zeichen zu bekommen:
Es gibt mich, ich bin bei dir.
Diesen Trost spendet ein ungewöhnlicher Mann vielen Angehörigen:
Werner Brodesser
Der Mann, der mit den Toten spricht, sieht nicht nur aus wie ein Bankangestellter, er war tatsächlich 25 Jahre lang Banker. Mit Sakko und Krawatte empfängt er mich in einem großzügigen Bungalow in Troisdorf.
Wir gehen über eine Marmortreppe in ein großes, elegantes Zimmer: der Arbeitsplatz des Mediums.
Bevor er abtaucht in die Geisterwelt, warnt mich der Kontaktmann ins Jenseits schmunzelnd: Meine Lebensgefährtin kommt bald - nicht, dass Sie das Garagentor mit einem Geist verwechseln!
Ich will wissen, ob das alles Hokuspokus ist, bitte ihn, Kontakt zu meiner verstorbenen Lieblingstante aufzunehmen.
Werner Brodesser schliesst die Augen, sein Bein beginnt zu zittern, er ringt ein wenig unruhig mit den Händen. Ich sage siegesgewiss: “Nennen Sie mir bitte den Namen meiner Tante!” - Kurze Stille, Konzentration.
Dann fragt das Medium mich: “Wieso kommt mir Josie in den Sinn, dieses Lied von Peter Maffay? Sie muss Josie heissen oder Josefine!”
Ich erstarre.
Ein kalter Schauer durchströmt meinen ganzen Körper.
Meine geliebte alte Tante hieß Josefine, ich rief sie als Kind ´Josie`. - Tränen steigen mir in die Augen.
Der Mittler zwischen den Welten sagt: Sie bedankt sich bei Deiner Mutter für Ihre Fürsorge. Und Dir prophezeit sie, dass Du mal ein Buch schreibst. Nett gemeint, Josie, aber ich glaube, da irrst Du Dich.
Auf welche Weise erlangt dieser Mensch sein Wissen aus dem Jenseits?
Ich rieche oder schmecke etwas, höre Geräusche: Die Toten klingen wie ein Echo aus den Bergen. Und ich sehe Bilder oder Filme in Farbe und 3-D, sagt Brodeßer.
Manchmal darf ich kurz rüberspringen. Das sind sehr harmonische Landschaften und eine unglaubliche Farbenpracht. Glücklich seien die Toten schon. Aber sie begleiten uns und verzweifeln manchmal daran, was wir hier so treiben, ist Brodeßer überzeugt.
Den ersten Geist sah er mit 17 als Zivi, und dann kamen sie immer wieder. Ich wollte es nicht wahrhaben, war ja bodenständiger Kaufmann. Dann stand 1996 seine tote Schwiegermutter im Garten. Ich sagte: Das gibt es nicht. Sie antwortete: Doch Werner, ich bin's. Ab da wollte ich's wissen.
Seit dem Jahr 2000 arbeitet der Finanzfachmann nur noch als Medium. Die Trostsuchenden pilgern mittlerweile aus ganz Deutschland, Belgien, Österreich, Frankreich zu ihm, sogar aus Spanien sind schon welche eingeflogen, um Kontakt zu ihren Lieben zubekommen. Bis Januar ist das Medium vom Rhein ausgebucht.
Sein bewegendstes Erlebnis: Ein Paar kam zu mir. Ich sah ein Kind mit einem Plüschhasen, erzählte es den trauernden Eltern. Der Vater fing an zu schluchzen: “Das war das einzige Geschenk, das ich meinem Kind gemacht habe.”
Eine Garantie gibt der Mittelsmann ins Jenseits seinen Kunden nicht: Jedes Sitting ist ein Experiment. Pro Jahr schicke ich drei, vier Leute heim, weil es nicht funktioniert. Auch mit unserer Sitzung ist Werner nicht voll zufrieden: Ich habe viel im Nebel rumgestochert. Gut, dass sie mir wenigstens den Namen Josie nannten!
Ja, die Geister quasselten ziemlich durcheinander. Trotzdem:
Bevor ich ins Auto steige schaue ich vorsichtshalber nach, ob wirklich keiner drinsitzt ...
* Persönliche Anmerkung Werner Brodeßers zu diesem Bericht:
An all jene, die mich auf Grund dieses Artikels konsultieren möchten:
Namen - siehe auch den TV-Bericht um / über Marion / Marlon - sind immer ein sehr guter Beweis, noch zumal, wenn sie so ausgefallen sind wie in diesem Sitting. Doch bitte:
Erwarten Sie nicht, dass jetzt auch bei Ihnen im Sitting ein Name genannt werden kann. Oftmals schildert mir die Geistige Welt gänzlich anders, wer sich Drüben befindet und einen Gruss ausrichten möchte ....
Jedes Sitting ist ein EXPERIMENT - für Sie, für Ihre Lieben in der Geistigen Welt und auch für mich.
Noch ein Hinweis in eigener Sache:
Die Reporterin Frau Schanzenbach hat erst zwei oder drei Tage vor unserem Treffen mit mir tel. Kontakt aufgenommen. Eine wie mir oft von Skeptikern unterstellte Recherche - im heutigen Zeitalter des Internet verständlich - wäre mir allein aus zeitlichen Gründen gar nicht möglich gewesen, und an den Namen der Grosstante von Frau Schanzenbach heranzukommen, erst recht nicht, zumal ich nicht wissen konnte, wen die Reporterin gerne zu kontaktieren wünschte. Dies sollte auch den grössten Skeptikern etwas zum Nachdenken geben ....
Lesen Sie hier, wie ein Sitting (spirituelles Einzelgespräch mit dem Ziel, einen Jenseitskontakt herzustellen) ablaufen kann.
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